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Antworten auf Ellens Fragen
Im Rahmen Ihrer Magisterarbeit "Zur Interpretation des malerischen Werks von Leander Kaiser in der Zeit von 1988 bis 2011 anhand ausgewählter Bildbeispiele" legte Ellen Tiefenbacher Kaiser eine Reihe von Fragen vor, die diesen veranlassten, seine gegenwärtige künstlerische Position zu formulieren.
Wien, im Jänner 2013
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LK: Am meisten habe ich von Eduard Angeli gelernt, der es von den österreichischen Malern am besten verstand, Farbe, Licht und Gegenstand in der Einheit einer vibrierenden Materiatur zusammenzubringen und den Bildern eine gewisse Monumentalität zu geben. Diese Idee von Malerei verfolge ich immer noch, mit allen Unterschieden zu Angeli, die sich allein schon aus den Problemen der Menschendarstellung ergeben. Angeli war auch mit Hrdlicka befreundet, der mich schon in meiner Jugend – ich hatte seine erste Einzelausstellung in Salzburg 1963 oder 1964 gesehen – stark beeindruckt hat, was bei einigen meiner Federzeichnungen von 1964 und 1965 nicht zu übersehen ist.

ET: In diesem Zusammenhang würde ich auch gerne Ihre Stellung zum Wiener Aktionismus hören. Gibt es in dieser Beziehung Berührungspunkte?

LK: Peter Weiermair hat diesen Zusammenhang hergestellt. Zum Aktionismus, wie schon gesagt, hatte ich immer ein kritisches Verhältis, am ehesten hat mir noch Brus etwas gesagt, mit seinen Versuchen, das Verhältis zwischen Körpersein und Körperhaben aufzureissen, also zu fragen, was das ist, Ich-Selbst als ein Körper zu sein. Diese Spannung habe ich auch gespürt, und sie ist auch immer wieder da in meinen Figuren, die die Balance nicht nur in Raum und Zeit, sondern auch zwischen Ich-Sein und Körper-Sein finden müssen.

ET: Wie stehen Sie zur „pittura colta“ und zur neuen Figuration in den Sechzigerjahren? Besteht eine Verbindung zu den Werken der Gruppe „Wirklichkeiten“ in Österreich, zu den Künstlern Wolfgang Herzig, Robert Zeppel-Sperl, Franz Ringel, Kurt Kocherscheidt, Peter Pongratz und auch Martha Jungwirth? Stehen diese Künstler in Beziehung zu Ihrer Malerei?

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